Konstantinopel - Jerusalem
Mirike, Heinrich u. Johann Heinrich Reiz
Reise von Konstantinopel nach Palästina und dem Lande Kanaan. Augsburg, Christoph Friedrich Bürglen, 1789. 8°. 224 S. Unbeschnittener Block in Interimskartonage mit Fadenbindung. Mit braunem Kleisterpapier bezogen. (Interimskartonage mit Fehlstellen am Rücken, Ecken und Kanten bestoßen, etwas berieben.)
"Constantinople - Jerusalem - After the title page the author is Heinrich Mirike, however the foreword of the Augsburg publisher Bürglen allows the conclusion that this is a fictitious traveller and therefore also a report, which was written by Johann Heinrich Reiz (1655-1720), the alleged editor and radical Pietist. This is also suggested by Reitz's mostly historical and geographical annotations. Nevertheless, the topographical information is very detailed, so it can be assumed that Reitz himself also made a pilgrimage to Palestine, which is integrated in this text. It includes detailed descriptions of Jaffa (Joppe), Ramla, Damascus, then, of course, Jerusalem, Bethlehem, Hebron, Jericho, the banks of the Jordan, Samaria, Nazareth and the Sea of Galilee. It contains also an ""addendum"" on the history and culture of the Ottomans and finally an appendix (pp. 207-224) with an extract from ""Peter Füßlins Beschreibung seiner Reise nach dem gelobten Lande"" by Johann Conrad Füßlin. According to the preface, Peter Füßlin was a Zurich councillor who had made a pilgrimage to the Holy Land in 1523. - The first edition of the popoular book was published in 1714 and in the course of the 18th century had at least 5 further editions, including the present one. In 1725 also a Dutch edition, enriched with copper engravings, was published in Rotterdam in a translation by Wilhelm Otto Reitz, the son of the author. - Untrimmed block in an interim cardboard bound with thread and covered with paper in light brown shades (somewhat rubbed, glued tears to the spine and board, corners and edges bumped). - Pasted endpaper with ink spot. Solid copy with wide margins, printed on strong laid paper."
"eckmann, Psychsikalisch-ökonomische Bibliothek, Bd. 16.2 (1791), S. 308 (""Geschmier""). - Tobler, Bibliographia Geographica Palaestinae, 1867, Chron. Nrn. 1684 bzw. 1523. - Tobler, Topographie von Jerusalem, 1853, Chron. Nr. 1664. - Sehr seltene Ausgabe der Beschreibung einer 1664 stattgehabten Reise von der Hohen Pforte nach Palästina. - Als Autor wird Heinrich Mirike (niederländ. Hendrik Myrike), ""weyl. Reformirter Prediger bey der holländischen Gesandtschaft in Konstantinopel"" (Titelbl.), genannt. Das Vorwort des Augsburger Verlegers Bürglen. Zwischen den Zeilen gelesen lässt sich aber schließen, dass es sich dabei um einen fiktiven Reisenden und demnach auch um einen Bericht handelt, der von Johann Heinrich Reiz, dem als Herausgeber aufscheinenden radikalen Pietisten, verfasst wurde. Das lassen auch die meist historischen und geographischen Anmerkungen von Reiz vermuten. Nichtsdestotrotz sind die topographischen Angaben sehr detailliert, es ist also anzunehmen, das auch Reiz selbst eine Pilgerfahrt nach Palästina unternommen hatte, die in vorliegendes Textkompositum eingeflossen ist. Umfänglicher beschrieben werden (in dieser Reihenfolge) Jaffa (Joppe), Ramla, Damaskus, dann natürlich Jerusalem, Bethlehem, Hebron, Jericho, die Ufer des Jordan, Samaria, Nazareth und der See Genezareth. Es folgt eine ""Zugabe"" über Geschichte und Kultur der Osmanen und schließlich ein Anhang mit einem Auszug aus ""Peter Füßlins Beschreibung seiner Reise nach dem gelobten Lande"" von Johann Conrad Füßlin. Peter Füßlin war laut Vorbericht ein Zürcher Ratsherr, der 1523 eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternommen hatte. Die Erstausgabe der Schrift war 1714 erschienen, und erlebte das populäre Buch im Laufe des 18. Jahrhunderts inklusive der hier vorliegenden noch mindestens 5 weitere Auflagen. 1725 erschien außerdem in Rotterdam eine mit Kupfern angereicherte niederländische Ausgabe in der Übersetzung von Wilhelm Otto Reiz, dem Sohn des Verfassers. - Vorderspiegel mit Tintenfleck, Titelbl. partiell aus Bindung gelöst. Ordentliches und breitrandig auf festem Bütten gedrucktes Exemplar."
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