Kirchengesanng Teutsch und Lateinisch. In allen Christlichen versamlungen gebreuchlich. Mit Titel in Rot u. Schwarz, allegorischer Holzschnitt-TVignette, Holzschnitt-Noten mit -Initialen, einem 1559 dat. ganzs. Wappen-Holzschnitt von Virgil Solis. Nürnberg, (Johann vom Berg u. Ulrich Neuber), 1560. CXIX, 3 Bl. 4°. Schweinsldr. d. Zt. auf 4 Bünden über Holzdeckeln mit Streicheisenlinien, Rollenstempeln u. Heiligendarstellungen sowie 2 Metallschließen, VDeckel mit Eckbeschlägen u. einem Mittelstück aus Metall (angeschmutzt u. fleckig, Beschläge am Hinterdeckel fehlend, kl. Fehlstellen im Bezug, unterer Rücken u. Rückdeckel alt restauriert).
With title printed in red and black and allegorical central woodcut, full-page armorial woodcut by Virgil Solis, dated 1559, at end. Contemp. blind-tooled pigskin over wooden boards with two clasps, upper cover with 4 metal corner pieces and one central (those to the rear cover removed, and with a small section of restored pigskin). - The second known copy of this finely crafted printing of German chorales and Latin hymns, with the printed text considerably revised from the 1557 edition, the only earlier printing. Included are 84 German chorales, including 31 by Luther, and 64 Latin hymns, including the four-part Magnificat. While the printed notes are identical to those of the Nuremberg edition of 1557 (VD 16 P 2273), it is quite interesting to note that the emphases of the hymn texts have been heavily revised, apparently to more accurately reflect the intended intonation and to provide better guidance for the Christian worshipper. - Martin Luther (1483-1548) not only reformed the church, but also discovered the power of music as a songwriter and composer. His chorales gave churchgoers a voice and helped spread the ideas of the Reformation. Catchy melodies and easy-to-memorise verses were an ideal combination at a time when most people could read neither texts nor music. When Luther reformed the liturgy, he gave new importance to the sermon and congregational singing, and so-called choral singing was defined as a confession of faith and spiritual commentary on biblical texts (see 'On the Order of Worship in the Congregation' of 1523). - 2 further songs in contemp. ms. on the back endpaper (backings in the margins). - Inside cover with bookplate of the composer Alfred Cortot (1877-1962) and mounted bibliogr. information, some leaves with small marginal tears, somewhat finger- and foxstained, the last leaves with small wormholes, some dampstains, otherwise in overall good condition.
VD 16 ZV 21307 (Exemplar der Staatibl. Berlin, dem einzigen anderen bekannten Exemplar dieses Drucks), OCLC verzeichnet kein Exemplar dieser oder der Ausgabe von 1557 außerhalb Deutschlands. - Das zweite bekannte Exemplar dieses fein gearbeiteten Drucks von deutschen Chorälen und lateinischen Hymnen, wobei der gedruckte Text gegenüber der Ausgabe von 1557, dem einzigen früheren Druck, erheblich überarbeitet wurde. Enthalten sind 84 deutsche Choräle, darunter 31 von Luther, und 64 lateinische Hymnen, u.a. das vierstimmige Magnificat. Während die gedruckten Noten mit denen der Nürnberger Ausgabe von 1557 (VD 16 P 2273) identisch sind, ist es recht interessant festzustellen, dass die Betonungen der Liedtexte stark überarbeitet wurden, offenbar um die beabsichtigte Intonation genauer wiederzugeben und dem christlichen Beter eine bessere Anleitung zu geben. - Martin Luther (1483-1548) hat nicht nur die Kirche reformiert, sondern auch als Liedermacher und Komponist die Kraft der Musik entdeckt. Seine Choräle gaben den Kirchgängern eine Stimme und halfen, die Ideen der Reformation zu verbreiten. Eingängige Melodien und leicht auswendig zu lernende Verse waren eine ideale Kombination in einer Zeit, in der die meisten Menschen weder Texte noch Noten lesen konnten. Als Luther die Liturgie reformierte, räumte er der Predigt und dem Gemeindegesang eine neue Bedeutung ein, und der sogenannte Chorgesang wurde als Glaubensbekenntnis und geistlicher Kommentar zu biblischen Texten definiert (siehe 'Über die Ordnung des Gottesdienstes in der Gemeinde' von 1523). - 2 weitere Lieder in zeitgenöss. Hs. auf dem hinteren Vorsatz (Hinterlegungen im Rand). - Innendeckel mit Exlibris des Komponisten Alfred Cortot (1877-1962) u. mont. bibliogr. Angabe, Blätter tls. mit kl. Randläsuren, etwas finger- u. stockfleckig, die letzten Blätter mit kl. Wurmsour, tls. feuchtigkeitsrandig, sonst insg. gut erhalten.
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Kirchengesanng Teutsch und Lateinisch. In allen Christlichen versamlungen gebreuchlich. Mit Titel in Rot u. Schwarz, allegorischer Holzschnitt-TVignette, Holzschnitt-Noten mit -Initialen, einem 1559 dat. ganzs. Wappen-Holzschnitt von Virgil Solis. Nürnberg, (Johann vom Berg u. Ulrich Neuber), 1560. CXIX, 3 Bl. 4°. Schweinsldr. d. Zt. auf 4 Bünden über Holzdeckeln mit Streicheisenlinien, Rollenstempeln u. Heiligendarstellungen sowie 2 Metallschließen, VDeckel mit Eckbeschlägen u. einem Mittelstück aus Metall (angeschmutzt u. fleckig, Beschläge am Hinterdeckel fehlend, kl. Fehlstellen im Bezug, unterer Rücken u. Rückdeckel alt restauriert).