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Dec 9, 2016 - Dec 10, 2016
Fassmann, David Gespraeche in dem Reiche derer Todten. 240 Entrevuen in 15 Baenden. Leipzig, Coemersche Erben und Deer, 1721-1739. 4°. Mit 240 Frontispizen. 12 Pergamentbaende der Zeit (etwas fleckig und berieben) und 3 Pergamentbaende im Stil der Zeit Hayn-Gotendorf II, 602 ff., Kirchner 1608, Holzmann-Boh. II, 7324, Faber du Faur I, 444. - "Wichtige Fundgrube zur Chronique scandleuse und von nicht geringem politischen und kulturgeschichtlichem Interesse" (Hayn-Gotendorf). Hayn fuehrt in seiner Bibliographie besonders jene Entrevuen an, die erotischen und kuriosen Inhalts sind, etwas 40 Stueck mit teils derben erotischen Versen. Die Totengespraeche Fassmanns (1683-1744), der Mitglied des Tabakskollegiums von Friedrich Wilhelm I. gewesen ist, vereinigten Robet Prutz zufolge alles, was die Zeit an pikanten und lockenden Effekten hervorgebracht hatten. Die einzelnen Teile erschienen zuerst 1718-1739 und wurden mehrfach nachgedruckt. Die Gespraeche zwischen historischen Personen aus teilweise weit auseinanderliegenden Epochen entfalteten eine ungewoehnliche Breitenwirkung und waren der Kirche und der Zensur ein staendiger Dorn im Auge. "Die Zeitgenossen, Fuersten wie gebildete Buerger, verschlangen (Fassmanns) historische Portraets und ließen sich von seiner geschickt verkleideten Kritik der herrschenden Zustaende faszinieren. (Er) gehoerte zu den ersten buergerlich-publizistischen Kritikern der absolutistischen Regierungen" (NDB V, 28). - U. a. mit "Gespraechen" zwischen Kaiser Joseph und Papst Innozenz XI, Maria von England und Maria von Schottland, Jeanne d'Arc und Prinz Ursini, Tamerlan und Attila, Gustav Adolf von Schweden und Karl I. von England, Elisabeth I. von England und Christina von Schweden, Philipp II. von Spanien und Wilhelm von Nassau, Popea und Katharina von Medici, Oliver und Richard Cromwell, Alexander dem Großen und Karl dem Großen, dem Tuerkischen Kaiser Bajazeth I. und dem Persianischen Schach Sefi, Wilhelm Tell und dem Neapolitanischen Fischer Masaniello u.v.m. Innengelenke teils leicht angebrochen, die Vorsaetze teils mit Einrissen. Einige Titelblaetter knapp beschnitten bzw. etwas angeschnitten und bei den Entrevuen 148 und 153 mit geringem Zeilenverlust. Wenige Kupfer im aeußeren Rand knapp beschnitten, einzelne angeraendert bzw. mit kleinen Loechern oder Ausrissen. Teilweise etwas finger- und stockfleckig. Die beiden ersten Baende und ein weiterer Band den anderen genau nachgebunden. Unterschiedlich, teils auch staerker gebraeunt. Gelegentlich wie auch hier wurde das Gesamtregister nicht beigebunden, da jeder Band ueber ein eigenes Register verfuegt. Trotz der geringen Maengel insgesamt sehr gut erhalten.