Spiele
Biennais, Martin-Guillaume
Loto de Dauphin (Prinzenlotto) für 8 Spieler. Paris, Au Singe Violet, spätes 18. Jh. 8 herausnehmbare Spielfelder als Stich auf Papier, auf Holz montiert, mit je 90 Feldern und lindgrün laviertem Hintergrund. In jedem Fach je 5 beinerne Jeutons und 5 beinerne Stifte à vier Spielfarben, sowie ein beschnitzter Bein-Delphin (ein Wortspiel mit dem Wort Dauphin, das Thronfolger und Delphin bedeuten kann). Dabei ein Ledersäckchen mit zwei weiteren Spielfarben und zahlreichen Jeutons und Stiften zum Ersetzen. Im OPappkasten (berieben und beschabt).
Das Loto de Dauphin wurde 1775 vom Spielemacher Vaugeois als kompliziertere Variation des bestehenden Lotto erfunden. Insbesondere in Versailles wurde es mit Vorliebe vom Prinzen (Dauphin) gespielt, man erzählt, Louis XVI selbst habe das Spiel angeregt, um seinen Sohn zu unterhalten, und es hätte jeden Abend in einem anderen Zimmer des Schlosses eine Partie Loto de Dauphin gegeben. Selbst in die Gefangenschaft im Temple begleitete ein Spiel die Königsfamilie. Bis ins 19. Jh. blieb es ein beliebtes Spiel in Familien der französischen Oberschicht. - Ohne Spielregeln. Beigefügt zwei kleine Blätter mit handschriftlichen Annotationen zum Spiel in französisch, in Handschrift des 18./19. Jh. in Tinte auf Papier. Die konischen Figuren zum Ziehen der 90 Zahlen sowie die Holzkelle zum Halten dieser Zahlen fehlend. Einige Spielbretter mit Rissen.
Loto de Dauphin for 8 players. France, late 18th century. Au Singe Violet. 8 single playing fields as etchings on paper, mounted on wood, with 90 fields each and a water-coloured green background. Each playing field with compartment holding 5 bone jetons and 5 bone spikes in 4 colours each, as well as a carved bone dolphin (a pun concerning 'dauphin' meaning both prince and dolphin). With a white leather pouch holding additional jetons and spikes, also in two further colours. - In the original cardboard case. With two added 18th/19th century small papers with handwritten annotations in French concerning the game. The 90 conical nibs for drawing numbers as well as the wooden paddle to hold the drawn ones missing. Some playing fields with fractures of the wood. - The Loto de Dauphin was invented in 1775 by French toymaker Vaugeois as a more complicated variation on existing lotto games. This game was popular especially in Versailles with the young Dauphin, popular lore has it that Louis XVI himself had the idea for the game, to amuse his son, and henceforth it was played in Versailles every night. A copy accompanied the Royal family even to the Temple. Until the 19th century, it remained a favourite with French upper class families.
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